Wussten Sie schon?
Eine Ustrina bzw. Ustrine ist ein Verbrennungs- oder Scheiterhaufen-Platz, der von verschiedenen Kulturen der Ur- und Frühgeschichte einmalig oder mehrfach genutzt wurde. Meist waren diese Plätze verbunden mit einem Gräberfeld oder einem Bestattungsplatz. Das Bestattungsritual der Verbrennung besteht ab der Zeit des Mittelneolithikums. Auf den Ustrinen wurden Verstorbene verbrannt und die Knochen und sonstigen Überreste danach aufgesammelt und im Grab mit bestattet. Die Beigaben wurden entweder mit verbrannt oder mit dem Toten beigesetzt.
Die Verbrennungsplätze weisen meist Leichenbrand auf und Beigaben lassen sich zum Teil auf diesen wiederfinden. Ähnlich ablaufende Rituale gab es vor kurzer Zeit oder sie existieren heute noch. So zum Beispiel die hinduistische Art der Bestattung in Indien. Allerding wird hierbei der Leichenbrand im naheliegenden Fluss bestattet. Besonders bekannt sind die ehemaligen Verbrennungsplätze der römischen Kaiser in Rom, wo zum Teil auch heute noch Denkmäler von Ustrinen mit aufwendigem Bau bestehen.