Wussten Sie schon?
Ein natürlicher Umgang mit der Trauer und dem Verlust um einen lieben Menschen ist sehr schwer. Der Schmerz und die Betroffenheit brauchen einen Raum und Ausdruck, damit sie gelindert werden können. Es gibt mehrere Trauerphasen (Schock-, Schmerz und Heilungsphase), die ineinander übergehen oder sich wiederholen und durch ihr bewusstes Durchleben zu neuem Lebensmut verhelfen. Ihre Dauer und Intensität, die mit der Zeit abnimmt, hängt größtenteils von der Verbundenheit zum Verstorbenen ab.
Menschen können auch in einzelnen Phasen mit ihrer Trauer stehen bleiben und benötigen in diesem Fall Hilfe durch professionelle sowie menschliche Unterstützung. Als erstes tritt die Schockphase ein, in der der Hinterbliebene nach Kenntnisnahme des Todes diese Situation nicht wahrhaben und akzeptieren will. Erste Reaktionen, wobei kein weinen möglich ist, äußern sich in Betäubung, Erstarrung, Unglauben, Abwehr und Leugnen des Sterbefalls.
Als nächstes geht der Angehörige in die Phase der Gefühle, welche mit intensivem emotionalem und körperlichem Schmerz verbunden ist, über. Es kommt zu Weinkrämpfen, Aggressivität gegen Verwandte, Freunde oder Ärzte, Angstzuständen, Depressionen und Schuldgefühlen, die in schneller Folge den Trauernden lediglich erdrücken. In der nächsten Phase, der der Suche und Trennung, sehnt sich der Hinterbliebene nach dem Verstorbenen, sucht ihn an gemeinsamen Orten oder in vertrauten Situationen, hört seine Stimme und sieht ihn vor sich. Man verliert regelrecht den Verstand und für Außenstehende wirkt es oftmals sehr seltsam. Das Tragen von Kleidungsstücken des Verstorbenen kann helfen mit der Leere und dem Schmerz, der zurückgezogen in seiner eigenen Welt auftritt, umzugehen. Nach und nach können Trauernde, die mit diesen Phasen getrauert haben, besser mit dem Verlust umgehen und akzeptieren, dass man sich von dem Verstorbenen lösen, im Leben neu orientieren und ein inneres Gleichgewicht schaffen muss.